Am 15. September durfte der Verein „Mühlviertler Keramikwerkstätten Hafnerhaus“ zahlreiche Besucher aus Österreich und dem benachbarten Tschechien bei der Auftaktveranstaltung „30 Jahre Samtene Revolution“ im Gasthaus Pammer, Mardetschlag begrüßen.

Diese Veranstaltung bildete den Startschuss für eine von der Leaderregion Mühlviertler Kernland geförderten Veranstaltungsreihe in den in den Grenzlandgemeinden Sandl, Rainbach, Windhaag und Leopoldschlag. Die Devise dieser Veranstaltungsreihe lautet „erinnern, informieren und wachrütteln, denn Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit“. Dieses Ziel soll mit Ausstellungen, Schülerprojekten und Begegnungsfesten erreicht werden. Dabei soll im Besonderen die Jugend angesprochen werden. Ein besonderes Highlight sind die Führungen an der Grenze des ehemaligen Eisernen Vorhanges, die die Auswirkungen von Diktatur und Unfreiheit besonders bildlich und drastisch vor Augen führen.

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen unter www.eisernervorhang.at oder auf den homepages der Gemeinden.

Richard Beutl vom Verein Hafnerhaus und Bürgermeister Hubert Koller durften auch hochrangige Gäste aus Tschechien begrüßen. „Ein Leben in Freiheit und Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit“ betonte Senator Tomas Czernin in seiner Ansprache. Dieser Meinung konnte sich Senator Jiri Dienstbier, dessen Vater am Fall des Eisernen Vorhanges wesentlich mitwirkte, nur anschließen. „Internet und Fake News sind nicht zu unterschätzende Gefahren“, führte er ergänzend an.

Die Bürgermeister der vier Grenzlandgemeinden Alois Pils (Sandl) Fritz Stockinger (Rainbach) Erich Traxler (Windhaag) und Hubert Koller (Leopoldschlag) stellten die Aktivitäten in den Gemeinden vor.

Mit den Worten „Meine Wurzeln reichen in das ehemalige Sudetenland zurück“ überraschte Dr. Franz Dobusch das Publikum und schilderte einige berührende Episoden aus seiner Kindheit. Dr. Dobusch war am 11. Dezember 1989 einer der Protagonisten, die den Stacheldrahtzaun durchschneiden durften. Auch die Zeitzeugen Dipl.Kaufmann Josef Mühlbachler und „Altbürgermeister“ Heribert Schlechtl schilderten mit sehr ergreifenden Worten die damaligen Ereignisse.

LAbg. Gabriele Lackner Strauss betonte in ihrer Festansprache die Bedeutung des Lebens in einem freien Europa und die Rolle der Europäischen Union. „Nur die Sprache ist ein Hemmschuh für noch mehr Gemeinsamkeit“ damit sprach sie auch eine große Barriere zwischen den beiden Staaten an. „Wir sollten danach trachten, dass unsere Kinder schon in der Schule die Möglichkeit erhalten die tschechische Sprache zu erlernen“.

Den Abschluss dieser sehr emotionalen Veranstaltung bildeten zwei Strophen der Europahymne als Zeichen eines vereinten und freien Europas.

30 Jahre Samtene Revolution – Auftaktveranstaltung
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